Marijana Janevska erhält den Kompositionspreis für Zeitgenössische Musik 2024 Uraufführung bei der Verleihung des Carl-von-Ossietzky-Preises am 6. Juni

Marijana Janevska erhält den Kompositionspreis für Zeitgenössische Musik 2024

Oldenburg. Traditionell fand die Uraufführung der  Auftragskomposition im Rahmen der Verleihung des Carl-von-Ossietzky-Preises für Zeitgeschichte und Politik statt. 

Die aus Mazedonien stammende Marijana Janevska hatte den Auftrag auf einstimmige Empfehlung eines musikalischen Beirats erhalten. Die Mitglieder des Beirats sind der Oldenburger Komponist Eckart Beinke, der Kulturmanager und Musiker des Oldenburgischen Staatsorchesters Michael Hagemeister sowie Christiane Abt, künstlerische Mitarbeiterin für Klavier, Arrangement und Improvisation am Institut für Musik der Universität Oldenburg.

Marijana Janevska, geboren 1990 in Skopje, Mazedonien, ist Komponistin, Geigerin und Sängerin. Sie studierte in ihrer Heimatstadt Violine und Komposition an der Fakultät für Musik. Seit 2018 lebt Janevska in Hannover, 2020 schloss sie an der dortigen Hochschule für Musik, Theater und Medien (HMTMH) ihr Masterstudium Komposition bei Ming Tsao, Gordon Williamson und Joachim Heintz ab. Ebenfalls 2020 gründete sie das „Ensemble Zeitstoff“ für Neue Musik. Zurzeit studiert sie an der HMTM Hannover Komposition in der Solo Klasse unter Leitung von Aaron Cassidy.

Zu Janevskas Kompositionen zählen Solowerke, Kammermusik, Orchesterwerke, Chorwerke und elektronische Musik. Ihre Stücke, die viel mit der Erkundung von Text, Stimme und Bewegung zu tun haben, sind bereits bei zahlreichen Konzerten und Festivals aufgeführt worden, darunter das Musik21 Festival, das ZKM Next Generation Festival, das Klangbrücken Festival, die Tage für neue Musik in Zürich und das TIEM Festival in Teheran.


Weitere Informationen über den Oldenburger Kompositionspreis sowie den Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik gibt es im Internet unter www.ossietzky-preis.de ».

Die Historikerin und Journalistin Anne Applebaum erhielt den Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik der Stadt Oldenburg. Die Verleihung erfolgte in einem Festakt am 6. Juni in Oldenburg.

Der Carl-von-Ossietzky-Preis wird alle zwei Jahre in Erinnerung an den gleichnamigen Friedensnobelpreisträger verliehen und erfolgt aufgrund des Votums einer unabhängigen Jury.
Engagierte Expertin für Osteuropa und Russland

In der Begründung heißt es: „Die Jury ehrt mit ihrem Votum eine herausragende Intellektuelle, die mit ihrem Konzept einer öffentlich sichtbaren Zeitgeschichtsschreibung fachwissenschaftliche und journalistische Expertise vereint und sich mutig und mahnend im Sinne Carl von Ossietzkys für Demokratie und Menschenrechte in globaler Perspektive einsetzt. Für ihre wissenschaftliche und publizistische Arbeit konnte sie in Russland Quellen erschließen, die heute nicht mehr zugänglich sind. Mit ihren Büchern, Artikeln und Interviews, in denen sie sich engagiert zu aktuellen Themen der Politik und der Zeitgeschichte äußert, findet Anne Applebaum international große Resonanz.“


Der Jury gehörten an: die Historikerin Prof. Dr. Dagmar Freist, die Moderatorin und Autorin Shelly Kupferberg, der frühere NDR-Landesfunkhaus-Direktor Friedrich-Wilhelm Kramer, der ehemalige Tagesthemen-Moderator Thomas Roth sowie der Historiker Prof. Dr. Martin Sabrow.
Zur Person Anne Applebaum

Die Preisträgerin Anne Applebaum (geboren 1964 in Washington, D.C.) studierte an der Yale University, der London School of Economics (LSE) und dem St. Antony's College in Oxford Russische Geschichte, Literatur und Internationale Beziehungen.

Im Rahmen ihrer journalistischen Tätigkeit war sie als Kolumnistin, politische Redakteurin und Auslandskorrespondentin unter anderem für Medien wie die Washington Post, den Spectator, Daily Telegraph, Economist, Independent und aktuell The Atlantic tätig. Daneben hielt Applebaum Gastvorträge an Universitäten in den USA wie auch in Europa. Sie war Inhaberin des Philippe-Roman-Lehrstuhls in Geschichte und Internationale Beziehungen der LSE. Für das Legatum Institute in London, eine konservative Denkfabrik, war Applebaum als Direktorin des Transitions Forum tätig.

Als Buchautorin beschäftigt sich Applebaum überwiegend mit osteuropäischen Themen, so dem Zerfall der Sowjetunion und der Entwicklung osteuropäischer Staaten nach Ende des Kalten Krieges. Für ihre detaillierte Studie „Der Gulag“ über das Arbeits- und Straflagersystem in der Sowjetunion wurde sie 2004 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

In ihrem jüngsten Werk „Die Verlockung des Autoritären“ („Twilight of Democracy“; 2020) geht sie der Frage nach, was autoritäre und illiberale Herrschaftsformen für viele Menschen so attraktiv macht und warum die Demokratie als Regierungsform weltweit unter Druck geraten ist. Das Buch wurde sofort zum NYT-Bestseller. Im Dezember 2020 zählte Barack Obama dieses Werk zu seinen Lieblingslektüren des Jahres. Neben der amerikanischen besitzt Applebaum auch die polnische Staatsbürgerschaft.
Text: Stadt Oldenburg